Reiner Zitta hängt, legt und stellt einfache Dinge mit und ohne doppelten Boden

18.Oktober – 10.November 2019

Reiner Zitta hängt, legt und stellt einfache Dinge mit und ohne doppelten Boden

Öffnungszeiten: Freitag 18 – 20 Uhr | Samstag, Sonntag 14 – 18 Uhr

Reiner Zitta hängt, legt und stellt einfache Dinge mit und ohne doppelten Boden

Holz, Draht, Farben, Zivilisationsmüll. Der in der Pühlheimer Mühle bei Altdorf nahe Nürnberg lebende Künstler Reiner Zitta macht aus allem etwas. Und er lebt darin. Kunst und Leben sind für das sprachgewaltige Urgestein eins. Geboren 1944 im sudetenländischen Altvatergebirge kam Zitta in Folge des Krieges – nach einer ersten Station in Hof – in den Nürnberger Raum, machte dort eine Ausbildung zum technischen Zeichner, ehe er an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Gerhard Wendland studierte. Seine Mühle im Tal ist voller Skulpturen und Bilder. Skurriles findet sich dort, Anarchisches, fast Religiöses, Schamanistisches. Das Haus ist gefüllt mit Zeichnungen, Gemälden und Objekten. In einem Raum liegen stapelweise Teerpappen, die der zentrale Umkreisgestalter mit Rudimenten von figürlicher Darstellungen bemalt hat. Da starrt einen eine Fratze an, dort hat man den Blick auf ein mystisches Fabelwesen. Anderenorts hängen seine ungewöhnlichen Flugobjekte, deren Materialien auch auf Spuren von Zivilisation verweisen. Nichts wirft der Mann weg. Doch nicht nur die Mühle ist voller Kunst, auch vor dem Haus und in den Nebengebäuden lagert Objekt an Objekt, Altäre, hölzerne Stelen oder Reliquien mit doppeltem Boden. Fast märchenhaft ist ein Besuch in der Pühlheimer Mühle. Ein Gesamtkunstwerk. Der Müllernachfolger: ein Denker und Bildner zugleich.

Im Ebersberger Kunstverein zeigt Zitta seine scheinbar magisch aufgeladenen Dinge, Fetische, die freilich ironisch gebrochen sind. Jede Menge Flugobjekte hängen von der Decke, verschiedene kleine und große Konstruktionsteile an den Wänden. Assoziativ spiegeln das alles die Welt. Bei all dem kommt eines nicht zu kurz: der spielerische Moment, die Ironie, der Spaß, das Lustige, der anarchische Witz.

 

Samstag, 19.Oktober 2019 I 20 Uhr

FILMPREMIERE

VOM JAGEN UND SAMMELN – Beim zentralen Umkreisgestalter Reiner Zitta

Ein Film von Peter Kees

Trailer

Der Portraitfilm zeigt Einblicke in das Leben und Arbeiten des in der Pühlheimer Mühle bei Nürnberg lebenden Künstlers Reiner Zitta, für den das Arbeiten mit gefundenem Material und Gegenständen eine wesentliche Rolle spielt. Die Zweit- und Drittverwendung von Dingen, die zuvor aus dem Verwertungskreislauf hinausgefallen sind oder nicht mehr in Gebrauch genommen werden können, liefert in Zittas Schaffen ironische Kommentare zur konsumorientierten Wohlstandsgesellschaft.

Kamera, Schnitt & Regie: Peter Kees

Produktion: ARCADIA FILM

Länge: 76 Minuten