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Liebe Ausstellungsbesucher:innen,
liebe Künstler:innen,

wir freuen uns, dass wir Ihnen auch in diesem Jahr die Jahresausstellung des Kunstvereins Ebersberg e. V. online mit einer Galerie präsentieren können. Ergänzend dazu gibt es ein digitales Flowpaper auf der Homepage des Kunstvereins Ebersberg, in dem Sie weiterführende Informationen zu den einzelnen Werken und Links zu den Websites der ausgestellten Künstler:innen finden. Diese Links ergänzen und vertiefen die Einblicke in das künstlerische Schaffen der einzelnen Künstler:innen.

Zudem bieten wir Führungen durch die Ausstellung an:
     28. Januar um 11:00 (Barbara Spielmann)
     02. Februar um 18:00 (Andreas Mitterer)
     03. Februar um 17:00 (Andreas Mitterer)
     10. Februar um 19:00 (Frauke Schreiner)

Anstatt eines Vorwortes

„Kunstvereine folgen nicht nur strukturell einem demokratischen Prinzip, vielmehr ist ihnen als bürgerlichen Initiativen die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Gesellschaft implizit. Sie nehmen in der bundesdeutschen Kulturlandschaft eine besondere Stellung ein, da sie weder kommerziellen Prozessen noch staatlichen Instanzen unterliegen. Das Potenzial der Kunstvereine beruht darauf, als Mittler des Verhältnisses von Kunst und Gesellschaft Ort der Kritik zu sein.“
       (aus: N. Droste 2020 - DER KUNSTVEREIN ALS INSTITUTION DER KRITIK - URN:urn:nbn:de:bsz:16-artdok-70736.)

Denken wir nur kurz an die verheerenden rechten Tendenzen in unserer Demokratie, dann kann es uns allen angst und bange werden, denn sollte sich dieses Gedankengut weiter manifestieren und politische Realität werden, dann wäre eine solche Ausstellung, wie wir sie heute hier sehen nicht mehr möglich und das Resultat wäre eine Ausgrenzung und das Ende der Meinungs- und Kunstfreiheit.

Grenzverschiebung

Grenzen existieren geografisch, räumlich, politisch, aber auch moralisch oder ethisch. Sie können als Regeln gesetzt sein, Ordnungsstrukturen bildend, aber auch natürlicher Art sein. Auch ideologisch werden Grenzen verfasst, ebenso mental oder psychisch. Sie sind Trennlinien zwischen materiellen wie immateriellen Konstellationen. Sie spiegeln Nationalstaatlichkeit und Eigentum wider oder markieren Genres, Kategorien und Zustände.

Das Verschieben von Grenzen, ob in gesellschaftlicher, politischer, kultureller, ökonomischer, wissenschaftlicher oder persönlicher Hinsicht evoziert nicht selten Konflikte. Die Gegenwart ist davon in vielerlei Hinsicht geprägt. Krisen und Konflikte, sich verändernde Sichtweisen und Haltungen führen zu Umbrüchen, Veränderungen, Grenzverschiebungen.

Flüchtende Menschen versuchen Grenzen zu überwinden, eine neu aufkommende Moral setzt neue Schranken. Innovationen und technische Entwicklungen verschieben gewohnte Gegebenheiten. Die Geschlechterdebatte weitet Grenzen auf. Noch viel mehr ist derzeit in Bewegung.

Wie nehmen Künstlerinnen und Künstler diese Entwicklungen wahr? Was haben sie dazu zu sagen? Welchen Einfluss haben die gegenwärtigen „Grenzverschiebungen“ auf Leben und Werk?

Wir wünschen ihnen einen inspirierenden Rundgang durch die Ausstellung.