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Die Vernissage am 25.02 2022 war nach so langer Abstinenz von Kunstausstellungen nicht nur gut besucht, sondern fühlte sich an wie ein Befreiungsschlag. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler waren teilweise weit angereist, um endlich einmal wieder mit dem Publikum im persönlichen Kontakt ins Gespräch zu kommen. Auch die Begegnung und der Austausch der Künstler:innen untereinander war für alle eine willkommene Gelegenheit nach der langen Isolation.


Der Kunstpreis 2022 des Landkreises Ebersberg ging in diesem Jahr an die Künstlerin Sarai Meyron. Überreicht wurde der Preis von Landrat Robert Niedergesäß.

Die Videoarbeit der in Israel geborenen Künstlerin Sarai Meyron, war für die Jury deshalb preiswürdig, weil sie jeden von uns anspricht und die Frage „Woher kommen Sie?“ Uns einen Spiegel vorhält in dem wir im eigenen Verhalten Menschen gegenüber, deren Sprache, Gestus und Aussehen nicht unsere sind, wiederfinden.
Die Fragen, "Woher kommst du?", "Was ist Ihre Muttersprache?", oder auch "Warum sind Sie nach Deutschland gekommen?" mit denen sich Sarai Meyron immer wieder konfrontiert sah, begegneten ihr als sie noch nicht lange in Deutschland war und sie mit Akzent sprach. Schnell wurde Sarai Meyron bewusst, dass diese Fragen an sie nicht immer gut gemeint waren. Zunehmend empfand sie sich als „Botschafterin für Fremde in Deutschland“.

Das zentrale Thema, die Identität des Menschen durch Herkunft und Vergangenheit, prägt und bestimmt das gesamte künstlerische Schaffen von Sarai Meyron. Sarai Meyron wurde 1995 in Jerusalem geboren, verbrachte ihre Kindheit in Amerika, ihre Großmutter kam aus Deutschland und ihr Vater stammt aus dem Irak. Sie kam zu weiteren Studien nach Deutschland, zuerst an die HGB Leipzig und wird dieses Jahr an der HFB in Braunschweig ihr Studium abschließen.